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"Equal Pay Day - Tag der Lohnlücke"

Diskussionsabend des KDFB unter dem Motto "Transparenz gewinnt"

15.03.2018
v. li.: stv. Vors. d. Deut. Frauenrat Lisi Maier, St-Min. Emilia Müller, MdL Dr. Ute Eiling-Hütig, KDFB-Landesvors. Elfriede Schießleder, Prof. Carsten Wippermann, stv. KDFB-Landesvors. Monika Arzberger, IHK RL Fr. i. d. Wirtschaft Elfriede Kerschl
v. li.: stv. Vors. d. Deut. Frauenrat Lisi Maier, St-Min. Emilia Müller, MdL Dr. Ute Eiling-Hütig, KDFB-Landesvors. Elfriede Schießleder, Prof. Carsten Wippermann, stv. KDFB-Landesvors. Monika Arzberger, IHK RL Fr. i. d. Wirtschaft Elfriede Kerschl

Auch im Jahr 2018 liegt der Gender Pay Gap über der 20 Prozent-Marke: „Verstaubte Rollenbilder und gläserne Decken, an die vor allem Frauen bei ihrer Karriere stoßen, müssen endlich in die Mottenkiste und aus dem Alltag verschwinden,“ findet die Vorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) Landesverband Bayern Elfriede Schießleder. Intransparenz und veraltete Strukturen trügen dazu bei, dass Veränderungen nur im Schneckentempo vorankommen. Deshalb fordert der Katholische Frauenbund mehr Tatkraft bei der Beseitigung der Lohnlücke. Unter welchen Rahmenbedingungen das Motto „Transparenz gewinnt“ zur Realität werden kann, war Thema beim Diskussionsabend des KDFB zum Equal Pay Day in München.

Carsten Wippermann, Soziologieprofessor an der Katholischen Stiftungshochschule München, zeigte in seinem Vortrag: Wenn man Bruttomonatslohn und Lebenserwerbseinkommen in den Blick nimmt an Stelle von Bruttostundenlohn, dann läge der symbolische Tag, von dem an Männer und Frauen gleich verdienen, nicht im März, sondern er fiele im Jahr 2018 sogar auf den 23. Juni. In der Summe kämen Frauen während ihres Erwerbslebens so auf fast 50 Prozent weniger Erwerbseinkommen als Männer. „Und hier ist insbesondere Intransparenz ein Faktor, der Entgeltungleichheit befördert“, veranschaulichte Wippermann. Diese Ansicht spiegelten auch aktuelle Befragungen. Darin gehe ein Großteil der Befragten davon aus, dass mehr Transparenz zur Beseitigung der Lohnlücke betragen könne.

Bayerns Sozialministerin Emilia Müller betonte: „Die Gründe für den hohen Gender Pay Gap sind vielfältig und nicht neu: Frauen fehlen zum Beispiel noch häufig auf den höheren Stufen der Karriereleiter, und sie fehlen in Branchen, die höhere Löhne bezahlen. Auch der Wiedereinstieg nach der Familienpause erfolgt oftmals unterhalb der Qualifikation und mit erschwerten Aufstiegschancen. Selbst ohne diese strukturellen Ursachen beträgt die bereinigte Lohnlücke in Deutschland noch etwa sechs Prozent. Transparenz bei der Bezahlung ist ein Baustein, um dem entgegenzutreten. Genauso wichtig ist aber, dass wir die strukturellen Ursachen der Entgeltgleichheit angehen. Deshalb müssen auch typisch weibliche Berufe, wie zum Beispiel im Erziehungs- und Pflegebereich, mehr finanzielle Wertschätzung erhalten.“

Der Equal Pay Day fällt dieses Jahr auf den 18. März 2018. Er markiert symbolisch den Zeitraum vom 1. Januar bis zu dem Tag, an dem Frauen bei gleichem Stundenlohn unentgeltlich arbeiten, während ihre männlichen Kollegen bereits entlohnt werden. Bayerns Sozialministerin Emilia Müller: „Überall in Europa verdienen Frauen noch immer weniger als Männer. Es ist nicht akzeptabel, dass Frauen 77 Tage für umsonst arbeiten. Wieviel wir für unsere Arbeit erhalten, ist auch eine Frage von Anerkennung und Gerechtigkeit. Deshalb müssen wir vor allem die strukturellen Ursachen der Lohnlücke noch stärker angehen.“

„Gesellschaft, Wirtschaft und Politik müssen die Arbeitswelt noch familienfreundlicher machen. Hier sind wir schon auf einem guten Weg. Mit dem Familienpakt Bayern bringen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch weiter voran. Wir haben die Kinderbetreuung massiv ausgebaut und werden in den nächsten Jahren noch weitere 30.000 Plätze schaffen. Zudem haben wir im Bund einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter vereinbart“, so Müller und weiter: „Wir werden uns weiterhin gezielt dafür einsetzen, die Ursachen der Lohnlücke zu beseitigen und eine gerechte Bezahlung für Frauen und Männer zu erreichen. So müssen auch typisch weibliche Berufe, wie zum Beispiel im Erziehungs- und Pflegebereich, mehr finanzielle Wertschätzung erhalten. Das ist auch im Koalitionsvertrag auf Bundesebene ein zentrales Ziel.“

Abgeordnetenbüro Dr. Ute Eiling-Hütig

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